Beispiel Kintsugi

Kintsugi – ein Erzeugnis japanischen Schönheitsempfindens

Kintsugi – ein Erzeugnis japanischen Schönheitsempfindens

Unter einer Keramik-Reparatur versteht man meistens, dass Schäden gewissermaßen unsichtbar werden. Reparierte Objekte sollen wie neu aussehen, aber nie wieder benutzt werden. Bei Kintsugi ist das anders, denn Keramiken in Japan sind für den Gebrauch bestimmt – auch nach der Reparatur. Deshalb werden ausschließlich gesundheitlich unbedenkliche Materialien verwendet.

Wortwörtlich übersetzt heißt Kintsugi »Gold-Flicken«. Zusammengeklebt werden zerbrochene Stücke jedoch nicht mit Gold, sondern mit Urushi (Japanlack), der auch als Unterlage für den finalen Überzug mit Goldstaub dient. Wenn die Goldfarbe nicht als passend empfunden wird, kommt Silberstaub zum Einsatz (Gintsugi). Man kann aber auch ganz auf Glitzer verzichten (Urushi-Tsugi).

Beispiel Gintsugi

Zwölf Jahre habe ich in Seto, Yokkaichi und Tokio als Töpferin gearbeitet, und fand es immer zu schade, wenn eine Keramik zerbrach. Auf der Suche nach einer Reparaturmethode stieß ich auf Kintsugi. Zunächst war es nur ein Hobby, dann bekam ich hin und wieder Anfragen von Bekannten, die ich gern annahm, um wertvolle Erfahrungen zu sammeln.

Seit 2011 biete ich Kintsugi in Deutschland an, wo die Technik noch fast unbekannt war, und helfe seither Menschen, die ihre Vorliebe für Kintsugi – die Schönheit des Zufalls und des Asymmetrischen – entdeckt haben.

Beispiel Urushi-Tsugi
Beispiel Kintsugi
Beispiel Gintsugi
Beispiel Urushi-Tsugi